Alles beginnt mit einer Vermisst-Meldung und der daraus resultierenden Frage: Wo ist A? Das Umfeld des Vermissten reagiert mit Unverständnis, Sorge und Angst. Nachforschungen über seinen Verbleib werden angestellt. Die Frage nach dem Wo weicht immer stärker der Frage nach dem Warum seines Verschwindens. Das Publikum lernt die Menschen aus A’s Umfeld kennen: Seine Schwester, seine Freundin und seinen Vater. Aus ihren Erzählungen formt sich für das Publikum A’s Lebenswelt: Eine junge Liebe zwischen zwei Kulturen, Stress bei der Lehrstelle und in der Schule, die konservative Haltung des Vaters, die unreflektierte, angepasste Meinung seiner Schwester…
Die Frage nach dem WO weicht immer stärker der Frage nach dem WARUM seines Verschwindens.
Die Beweggründe für sein Verschwinden scheinen den Zuschauenden immer klarer zu werden und setzen sich wie ein Puzzle zusammen: Eine junge Liebe zwischen zwei Kulturen, die nicht sein darf. Ist es doch die konservative, intolerante Haltung seines Vaters? Die unreflektierte, angepasste Meinung seiner Schwester? Trieb ihn ein Gefühl der Ohnmacht weg, in der Welt nichts verändern zu können? Hat er selbst etwas verbockt? Sieht er für sich schlicht keine Perspektive? Was hat das Fass zum Überlaufen gebracht?
Meinungsbildung und eigenständiges Denken sind zentrale Themen bei «Wo ist A?». Auf der Suche nach der eigenen Haltung pendeln Jugendliche häufig zwischen den Polen «Anpassung» oder «Anderssein». Welchen Weg will man einschlagen, um zu einer eigenen Identität zu finden? Welche Meinung will man vertreten? Wie verhält man sich in Konfliktsituationen? WIE und vor allem WER will man sein? –«Wo ist A?» beschäftigt sich mit den zentralen Themen Meinungsbildung und eigenständiges Denken und überlässt zum Schluss dem Publikum die Freiheit, ein eigenes Resümee zu ziehen.